(PDF) Olbers’ Vorlesungen für die Bremer Museumsgesellschaft

来自 : www.researchgate.net/publicati 发布时间：2021-03-26

13nütziger Einrichtungen betätigte,56 hatte Thiele in seinen Bemühungen lange fi-nanziell unterstützt. Wahrscheinlich wurde Thiele durch die 1767 erfolgte Publika-tion der Konstruktionsprinzipien von Harrisons Chronometer57 angeregt, sich demBau einer Seeuhr zu widmen. Seine Konstruktion weist jedenfalls Parallelen zu der-jenigen Harrisons auf. So wird die Temperaturkompensation über eine Verände-rung der wirksamen Länge der Spiralfeder an der Unruh erreicht. Auf die techni-schen Details wird weiter unten noch näher eingegangen.Da es in Bremen keine Uhrmacherzunft gab,58 ist die Quellenlage über den Werde-gang und die Aktivitäten Thieles recht dürftig. Johann Jürgen (Georg) Thiele wur-de als Sohn eines Uhrmachers gleichen Namens am 25.3.1714 in Bremen geboren.59Der aus Hamburg stammende Vater erwarb am 10.9.1705 das Bürgerrecht60 undverstarb im Jahre 1727.61 J. G. Thiele Jr. erhielt das Bürgerrecht am 30.10.1747,62heiratete am 21.11.1747 Sophie Margarete Gottschalk63 und wurde am 22.4.1784beigesetzt.64 Seine Wohnung und Werkstatt befanden sich am Liebfrauenkirch-hof.65Mit Ausnahme einer „Jno. George Thiell LONDON“ signierten Standuhr in Wol-fenbütteler Privatbesitz sind keine weiteren Uhren Thieles bekannt.66Johann Georg Thiele hatte sich – wohl in der Hoffnung, zumindest einen Teil desausgesetzten Preises zu erhalten – im Frühjahr des Jahres 1778 nach England ein-geschifft, um seine Uhr dem Königlichen Astronomen Nevil Maskelyne (1732–56 Wilckens 1933, S. 223–228.57 Harrison 1767.58 Fatthauer 1936, S. 99–105.59 Taufbuch St. Petri 1706/17, S. 371 (Bremen, StA: 6, 18/20-6).60 Bürgerbuch (Altstadt) 1683/1724, S. 85 (Bremen, StA: 2-P.8.A.19.a.3.e).61 Rechnungsbücher Unser Lieben Frauen 1726/27, S. 205 (Bremen, StA: 2-T.4.a.1.l.2.b.1). In einerListe dieses Pfarrsprengels von 1736 wird Anna Thielen, geborene Stierfeld, als Witwe einesUhrmachers erwähnt (Bremen, StA: 2-D.20.c.4.b.2).62 Bürgerbuch (Altstadt) 1745/97, S. 43, 44 (Bremen, StA: 2-P.8.A.19.a.3.g).63 Kopulationen Unser Lieben Frauen 1746/60, S. 11 (Bremen, StA: 6, 18/20-64).64 Rechnungsbücher Unser Lieben Frauen 1776/87, S. 336 (Bremen, StA: 2-T.4.a.1.l.2.f.).65 Einquartierungsliste der Bürgercompagnie A Unser Lieben Frauen von 1761 (1764?); Bremen,StA: 2-R.5.m.8.a.2.III, Nr. 167, 168. Sein am 12.12.1756 getaufter Sohn Andreas Diederich fris-tete offenbar ein recht dürftiges Dasein; er erhielt am 19.12.1785 das Bürgerrecht und wurde imselben Jahr von der Museumsgesellschaft als „Ökonom“ angestellt, der für das leibliche Wohlder Mitglieder zu sorgen hatte. Wegen Unregelmäßigkeiten in seiner Geschäftsführung wurde eram 15.11.1786 entlassen. Für seine Schuld gegenüber der Gesellschaft verpfändete er ihr eineUhr (Achelis (Anm. 3), S. 30f., 214). 1790 zog Thiele nach Stade in der Hoffnung, seinen Lebens-unterhalt als Uhrmacher dort besser bestreiten zu können. Quellen im Bremer StA: Taufbuch St.Petri 1756/63, S. 637 (6, 18/20-10); Bürgerbuch (Altstadt) 1770/94, S. 506 (2-P.8.A.19.a.3.g.2);Wittheitsprotokolle 1790/92, S. 246 (2-P.6a.9.c.3b.51).66 Die in den Sammlungen des Bremer Focke-Museums verwahrte silberne Spindeltaschenuhr(Inv.-Nr. J 461, Dm. 52 mm; bezeichnet auf dem Zifferblatt: „F. Thiele Bremen“) dürfte demjüngeren Bruder Johann Friedrich (geboren am 19.10.1719, s. Taufbuch St. Petri 1718/32, fol.41v; Bremen, StA: 6, 18/20-7) zuzuschreiben sein.